E-Health in Deutschland? Versuch einer ökonomischen Analyse

Entwicklung und Aufbau der Gesundheitstelematik-Infrastruktur in Deutschland, die Einführung des elektronischen Rezepts, die Definition von Patientenkarte sowie Health Professional Card wie auch manche telemedizinische Initiative kommen seit Jahren entweder überhaupt nicht oder nur unter sehr mühsam, mit oft recht ernüchternden Ergebnissen voran. Woran liegt das?

Der Vortrag stellt sich diese Frage aus einer wirtschaftswissenschaftlichen Perspektive. Volks- und Betriebswirtschaftslehre befassen sich mit dem ökonomischen Verhalten, den Entscheidungs-, Informations-, Kommunikations- und Interaktionsprozessen in Unternehmen. Dies eröffnet bisher bei Weitem nicht ausreichend genutzte Zugänge für das Verständnis der im bundesdeutschen Gesundheitswesen zu besichtigenden Probleme bei der Entwicklung und Einführung von E-Health-Innovationen.

Auf dieser Basis untersucht der Vortrag typische E-Health-Beispiele und zeigt auf, welchen konkreten Erklärungsgehalt wirtschaftswissenschaftliche Theorien für die empirisch zu besichtigenden Probleme liefern können. Besonders aufschlussreiche Ergebnisse – gerade auch vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Diskussion – liefern dabei neoklassische volkswirtschaftliche Theorien (bspw.: Markttheorie, Wohlfahrtstheorie) und die Ansätze der Neuen Institutionenökonomik.