0,5 Mio Euro Förderung zur Ertüchtigung deutscher Biobanken-Standorte zur Anbindung an BBMRI

Biobanken sind eine zentrale Ressource zur Aufklärung der Ursachen und Mechanismen von Krankheiten. Sie sichern die langfristige Lagerung und Zugänglichkeit biologischer Proben und der dazugehörigen Datensätze. Biobanken bilden so die Grundlage für eine Vielzahl von Forschungsprojekten und tragen zu Innovationen und der Verbesserung der medizinischen Versorgung bei.

Um Proben und Daten besser nutzbar zu machen, fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) seit 2010 an ausgewählten Standorten den Aufbau zentraler Strukturen für humane Proben- und Datensammlungen. Dort wurden Konzepte für die Vernetzung der am Standort vorhandenen Biobanken entwickelt.

Zur nationalen und internationalen Vernetzung wurde vom BMBF die Kontakt- und Vermittlungsstelle für Biomaterialbanken als „Nationaler Knoten“ (engl. German Biobank Node, GBN, bzw. BBMRI.DE) für das ESFRI-Vorhaben „Biobanking and Biomolecular Resources Research Infrastructure“ (BBMRI) eingerichtet. Diese dient auch der Vertretung nationaler Interessen in der europäischen Forschungsinfrastruktur BBMRI, deren Gründungsmitglied Deutschland ist.

Erlanger Medizin-Informatiker waren in den letzten Jahren innerhalb von GBN für das IT-Arbeitspaket zur Erarbeitung und Pilotierung eines IT-Vernetzungskonzepts für deutsche Biobanken verantwortlich. Im Europäischen H2020 Infradev Förderprojekt ADOPT BBMRI-ERIC ist das Erlanger Team innerhalb des IT Arbeitspakets „Gateway to European Biobanks“ für die Entwicklung Ontologie-basierter Harmonisierungs-Services verantwortlich, welche langfrstsig als Bestandteil der Common Services IT betrieben werden sollen.

Zur „Ertüchtigung deutscher Biobanken zur Anbindung an diese Europäischen Infrastrukturen“ hatte das BMBF im November 2015 eine entsprechende Förderrichtlinie herausgegeben. Für dieses GBN-Nachfolgeprojekt wurde aktuell die Förderzusage erteilt und der Erlanger Lehrstuhl für Medizinische Informatik Lehrstuhl bekam zur Mit-Koordinierung der Arbeiten im sogenannten GBA Core IT Team eine Förderung von 521Teuro zugesprochen. IT-Komponenten die bis 2020 innerhalb des GBA Projekts entwickelt und für den Einsatz in mindestens 11 großen deutschen Biobanken (zur Unterstützung der Anbindung an die BBMRI ERIC Common Service IT Infrastruktur) bereitgestellt und verteilt werden sollen sind Komponenten zur föderierten Biobankenvernetzung, ein zentrales (aber föderiert nutzbares) Metadata Repository, Werkzeuge zur Datenharmonisierung, eine Komponente zum Consent-Management sowie der Informationsbereitstellung und Kommunikation mit Probenspendern, ein Antrags-/Projekt-Managementtool, Pseudonymisierungs- und ID-Managementkomponenten zur Einhaltung der Datenschutzvorgaben, Tools zur Datenzusammenführung und integrierten Analyse sowie ein zentraler Biobankenkatalog.