Textbasierte Notfallkommunikation in simulierter Mondumgebung – ein Gewinn für die Medizinische Informatik
Unter Leitung von Jan-Lukas Furmanek (Lehrstuhl für Medizinische Informatik, FAU) hat ein Team in der LUNA Analog Facility (DLR/ESA) untersucht, wie zeitversetzte, textbasierte Kommunikation medizinische Entscheidungen während einer Mondmissions-Simulation unterstützt. Die Hintergründe der Kampagne fasst eine FAU-Pressemitteilung zusammen, und und die Raumfahrtperspektive stellt das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt in seinen Posts dar.

Im Test wurde die Sprachkommunikation gezielt unterbrochen; alle Anweisungen liefen zeitversetzt per Instant Messaging (Element/Matrix). So ließen sich Diagnostik und Versorgung trotz Delay, Funkstörungen und hoher Umgebungsbelastung sicher anleiten und die Evakuierung vorbereiten.

Warum ist das relevant für die Medizinische Informatik?
- Struktur statt Ad-hoc: Vergleich freier Chatnachrichten mit strukturierten Vorlagen zur Reduktion von Missverständnissen und für mehr Prozesssicherheit unter Stress.
- Resilienz in Ausfallszenarien: Übertragbare Konzepte für Klinik, Rettungsdienst und Katastrophenhilfe, wenn Echtzeitkanäle ausfallen.
- Promotion IM-CURE: Jan-Lukas Furmanek entwickelt Bausteine für sichere, dokumentierbare Notfallkommunikation mit klaren Verantwortlichkeiten, Übergaben und Quittierungen.
- Sensorik und DTN: Erste ansätze für den selektiven Austausch medizinischer Sensordaten (z. B. Vitalparameter) über Delay Tolerant Networks.
- Föderierte Netze: Potenzial, die Versorgung in entlegenen oder von Katastrophen betroffenen Regionen mit ähnlicher Systematik zu verbessern.
Erste Ergebnisse und der technische Aufbau wurden bereits in Straßburg auf der Matrix-Konferenz vorgestellt.


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