Semantic Dicom

30. Juni 2015, 13:00

In den letzten Jahren sind die Anforderungen an die Interoperabilität von PACS-System stetig gestiegen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Da ist zum einen die rasante Entwicklung und Verbreitung von spezialisierten klinischen Applikationen, insbesondere im Bereich Onkologie, die eine Vielzahl von klinischen Daten aus medizinischen Bilddaten liefern, für die konventionelle DICOM-basierten PACS-Systeme, wenn überhaupt, nur proprietäre Lösungen bieten. Da ist zum anderen der wachsende Wunsch nach Cloud-basierten Lösungen, über die Archivierung hinaus hin zu Diagnose- und im Fall von Strahlentherapie auch von Therapieoptionen. Schließlich stellt die klinische Forschung auf der Suche nach neuen Diagnose- und Behandlungsoptionen Anforderungen an den (anonymisierten) Zugriff auf klinischen Daten von Gesundheitszentren weltweit.

Im ersten Teil des Vortrags wird das Konzept eines Semantischen PACS präsentiert, welches eine Lösung für die oben genannten Anforderungen bietet. Erläutert wird die ein-eindeutige Verlinkung von DICOM-Daten (eines konventionellen PACS) mit Nicht-DICOM-Daten (einer oder mehrerer klinischen Applikationen) durch Semantisierung und die Abfragemöglichkeit dieses semantisierten Datenbestandes mit SPARQL, der vom W3C standardisierten Abfragesprache für semantische Datensysteme. Die Umsetzung wird anhand von SeDI verdeutlicht, der weltweit ersten Entwicklung eines Semantischen PACS als Medizinprodukt, welches sich zurzeit in der klinischen Bewertung befindet.

Der zweite Teil des Vortrags stellt unseren Software-Entwicklungsprozess für eine Software als Medizinprodukt vor und die Erfahrungen, die wir damit gemacht haben. Geprägt wird der Prozess von den Anforderungen der IEC 62304 und der ISO 13485. Erfüllt haben wir diese mit der Realisierung als Continuous Integration-Prozess, welcher nahtlos mit unserem Scrum-basierten Projektmanagement zusammenarbeitet.