Einfache Konstituentengrammatik zum automatischen Pivotieren von klinischen Pfaden

Einleitung und Fragestellung

Bisher publizierte Konzepte zu klinischen Pfaden beschreiben vielfältig komplexe Semantiken mit Zielen der Manifestation medizinischen Wissens. Der Aspekt des Operationalisierens der klinischen Pfade wird dabei lediglich schwach oder gar nicht behandelt oder als anscheinend trivial nicht thematisiert. Die Aufgabenstellung der klinischen Pfade reduziert sich damit auf das Modellieren des Diagnostizierens und der Eingriffe und Verabreichungen. Ein flüssiges Führen der individuellen Arbeit der nebenläufig parallel arbeitenden Mitarbeiter in der klinischen Routine kommt dabei zu kurz oder wird nicht erreicht. Material und Methoden.

Für eine effektive autonome Flussteuerung entlang klinischen Pfaden wird keine neue Infrastruktur benötigt. Die Hilfsmittel sind drahtlos arbeitende Komponenten mit geringen Störpegeln von 0,1mW aus aktiven Bluetooth® RFID Tags und übliche SmartPhones. Jeder Mitarbeiter benutzt lediglich sein SmartPhone als überall verfügbare Informationsquelle mit einem implementierten autonomen Agenten oder wahlfrei ein größeres NotePad. Es gibt bewusst keinen Ansatz zum Lokalisieren von Personen.

Mit der schlichten Konstituentengrammatik werden nicht nur die Verrichtungen im Steuerzweig für eine innovative autonome Selbststeuerung des einzelnen Mitarbeiters bestimmt: Die virtuellen Tickets für Dienste an den Patienten werden automatisch in ein Bukett aus einem Dutzend verschiedener Typen von Verrichtungen, die Dockets umgesetzt. Die Identitäten der beteiligten Gerätschaften, Einrichtungen und Materialien werden als Kern des mitlaufenden Erfassens und Dokumentierens im Meldezweig automatisch registriert. Jeder Zuwachs an Indikationen während der Verweildauer der Patienten wird nachträglich in den klinischen Pfad eingereiht.

Ergebnisse

Der Mitarbeiter liest bedarfsweise zu jeder Zeit aktuell die anstehenden Daten der Dienste und Verrichtungen auf seinem SmartPhone aus einer genau für ihn geltenden Liste ab. Diese Liste wird vollautomatisch fortgeschrieben und fortlaufend oder zeitnah quittiert. Zu jedem Zeitpunkt sind die laufenden und die anstehenden Dienste und Verrichtungen an Patienten für den einzelnen Mitarbeiter und für die Supervision transparent. Alle Daten sind sicher gegen Leakage und gegen unbefugtes Lesen oder Schreiben.

Das Rückmelden aus dem Geschehen in der klinischen Routine erfolgt vollautomatisch auf der Basis der drahtlos erkannten oder optisch erfassten Identitäten. Die Identitäten von Objekten werden von dem autonomen Agenten auf diesem SmartPhone ohne Handhabung durch den Mitarbeiter mit Hilfe aktiver elektronischer Kennzeichen im Bakenmodus vollautomatisch erkannt. Alle Identitäten von Materialien werden von diesem SmartPhone mit Schwenken der Kamera über optischen Codes halbautomatisch erkannt. Vor allem das Koordinieren der Mitarbeiter im Team und die Assistenz der Ärzte durch die Pfleger wird mit einfachem Informationsaustausch über die SmartPhones mitlaufend unterstützt.

Diskussion

Nach dem automatischen Zuordnen einzelner Verrichtungen zu den beteiligten Rollen wird in autonomer Selbststeuerung der Mitarbeiter die Arbeit auf Stationen und in Funktionsbereichen verteilt. Jeder behandelnde Arzt kann sich auf die Arbeit am Patienten konzentrieren und die kompetenten Fachpfleger arbeiten ihm autonom vorlaufend eingeteilt und begleitend verkettet zu. Die inkrementell organisierten Abläufe sind jederzeit für jeden mit Approbationen und Zertifikaten qualifizierten Mitarbeiter transparent. Die Mitarbeiter bedürfen keiner scheinbaren Kontrolle, sondern sie werden durch Auditing systematisch nach regelmäßiger Supervision weitergebildet. Die Leitungsinstanzen konzentrieren sich auf die unmittelbare Unterstützung in Konfliktsituationen. Das betriebswirtschaftliche Aufschreiben der Leistungen wird automatisiert und die medizinische Dokumentation wird ohne wiederholtes Erfassen verdichtet.

© 2013