Informationsextraktion aus radiologischen Befundberichten – das RADMINING-Projekt

Radiologische Befundberichte enthalten eine Fülle von Informationen über den Gesundheitszustand und den Krankheitsverlauf von Patienten. Da die meisten Berichte in Freitext vorliegen, können die darin enthaltenen Informationen nicht ohne Weiteres wiedergefunden und für sekundäre Zwecke wie der Auswertbarkeit anhand statistischer Verfahren (Data-Mining) weiter verwendet werden.

In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen des Theseus-Programms geförderten Projekt RADMINING werden Technologien entwickelt, um die zunehmende Datenflut an radiologischem Bild- und Textmaterial im klinischen Alltag einfacher handhabbar und für sekundäre Zwecke verfügbar zu machen.

In dem Projekt werden die Radiologieberichte zunächst mit Hilfe der RADLEX-Terminologie semantisch angereichert. Die strukturierten Inhalte werden anschließend einer semantischen Suchmaschine übergeben, um das Wiederfinden ähnlicher Fälle oder das Zusammenstellen von Patientenkohorten anhand ähnlicher Merkmale zu erleichtern. In Verbindung mit dem Partnerprojekt MEDICO sollen darüber hinaus Bildinhalte automatisch annotiert sowie Text -und Bildinhalte miteinander verknüpft werden, um ein bequemes, synchrones Navigieren durch sämtliche Inhalte zu ermöglichen. Ein weiteres Ziel ist die automatische Extraktion des Befundergebnisses aus den Radiologieberichten und der Abgleich mit anderen Informationssystemen eines Krankenhauses, speziell aus der Pathologie, um Radiologen ein Feedback über ihre gestellte Verdachtsdiagnose zu geben.

An RADMINING sind die Universitätskliniken Freiburg und Leipzig sowie das Text-Mining-Unternehmen Averbis beteiligt.